+++ 1) Einwohnerversammlung – Bürger mit Floskeln abgespeist +++

05.10.2025 – tk. Am 05.10.2023 fand eine Einwohnerversammlung im Sassnitzer Kühlhaus statt. Sie reihte sich ein in die lange Liste der sogenannten „Informationsveranstaltungen“, bei denen die LNG-Verantwortlichen und -Befürworter um den heißen Brei redeten und die Bürger von ihnen mit Floskeln abgespeist wurden.

Nicht nur Sassnitzer Bürger nahmen an der Veranstaltung teil. Von Mönchgut, aus Bergen, Binz u.a. Orten waren sie angereist. Sie wollten sich über das LNG-Terminal in Mukran informieren und ihre Fragen und Beschwerden vortragen.

Vor allem ökologische und Sicherheitsfragen sowie persönliche Betroffenheiten standen im Mittelpunkt. Viele äußerten erneut ihren Unmut und Ärger über die LNG-Pläne. Vor allem jedoch darüber, dass die Podiumsvertreter ausweichend auf ihre Fragen antworteten.

Die Bürgerinitiative Lebenswertes Rügen kritisierte, dass die Notwendigkeit für dieses Projekt überhaupt nicht nachgewiesen wurde. Das konnte auch nicht, weil es keinen Gasmangel gab. Zudem sei es inakzeptabel, dass Unternehmen wie ReGas und Gascade der Bundespolitik vorgeben, was an Infrastruktur bereitgestellt werden muss.

An diesem Abend ging es streckenweise turbulent und hitzig zu. Wen wunderts? Die Politiker und Vertreter der Unternehmen im Podium begründeten die angebliche Notwendigkeit der LNG-Maßnahme mit fadenscheinigen „Argumenten“. Einwendungen und Beschwerden der Bürger spielten sie wie so oft herunter.

Im Podium saßen:
Carsten Schneider (SPD), Ostbeauftragter der Bundesregierung (derzeit: Bundesumweltminister)
Reinhardt Meyer (SPD), Landeswirtschaftsminister
Heiko Miraß (SPD), Parlamentarischer Staatsekretär
Ulrich Benterbusch, Gascade-Geschäftsführer (zuvor stellvertretender Abteilungsleiter im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und dort für den Aufbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland zuständig)
Dr. Stephan Knabe, ReGas-Geschäftsführer
Leon Kräusche, Bürgermeister in Sassnitz

+++ 2) LNG-Lärm: Schon damals nicht ernst genommen +++

tk. Der Lärm durch LNG-Arbeiten sorgte schon damals, vor zwei Jahren, für Turbulenzen. Die Gemeinden Sellin, Baabe, Göhren und Mönchgut forderten Messprotokolle ein. Der Mönchguter Bürgermeister Detlef Besch beschwerte sich damals. Es sei eine Frechheit, dass die Sorge der Bürger so abgebügelt wird, wurde er in der OSTSEE-ZEITUNG vom 05.10.2023 zitiert.

+++ 3) LNG-Pläne: Eine Anhäufung von Problemen +++

tk. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG berichtete am 06.10.2023, dass die LNG-Pläne auf der Insel viele Feinde habe. Politiker müssen sich von Bürgern einiges anhören. Und jetzt käme noch ein anderes Problem dazu, denn unterdessen wachsen die Zweifel, dass beide Terminals schon im Winter in Mukran festmachen. Die NEPTUNE, die vom Festlandhafen Lubmin nach Mukran verlegt werden sollte, könnte erst im Juli 2024 kommen. So jedenfalls geht es aus einem „final abgestimmten“ Protokoll einer Besprechung der Behörden mit ReGas-Vertretern im Juni hervor. Danach würde die NEPTUNE noch bis April in Lubmin Gas einspeisen. Anschließend gehe sie für sechs bis acht Wochen in eine Werft. Dabei sollte gerade auch deshalb die Leitung durch die Ostsee so schnell ausgebaut werden, dass beide Terminals rasch in Mukran einspeisen können.

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